Spiel/Zeug: Medien der Kindheit

Universität Basel, Seminar für Medienwissenschaft / Donnerstag, 10.00-12.00 / Holbeinstrasse 12, Seminarraum ///

Die Kindheit ist der erste und bleibt vielleicht zeitlebens der zentrale Schauplatz dessen, was Walter Benjamin „Einübung in den Umgang mit den Apparaturen“ nennt: im spielerischen Umgang mit Objekten, Gerätschaften und Phänomen werden Eigenschaften und Möglichkeiten des Medialen erstmals ausgelotet. Im Gegenzug aber fabrizieren und bestimmen diese Medien erst jenen Entwicklungsprozess, den man ungenau Kindheit nennt. Die Kindheit ist ein Experimentalsystem. Wimmelbilder und Bauklötze, Freuds Fadenspule und Benjamins Nähkasten, Lacans Spiegel und Michel Serres‘ Comics – sie alle fungieren als Übergangsobjekte im Sinne Winicotts, welche die Wahrnehmung des jungen Individuums und mithin dessen Zugriffbereichs auf Welt erweitern. Zugleich aber unterwirft das Kind sich dabei den jeweiligen Dispositiven des Spielzeugs. Diese machen das spielende Kind dadurch überhaupt erst zu einem subjectum im wörtlichen Sinne – einem Unterworfenen.

In diesem Seminar sollen neben den Theoretikern der Kindheit, von Freud bis Benjamin und Winicott bis Lacan und Michel Serres gerade auch jene Erzählungen, Bilder und Filme betrachtet werden, welche zwar Kinder und ihrer Spiele zum Thema machen, ohne dabei Kindergeschichten oder Kinderfilme zu sein.

Verlaufsprogramm (Änderungen vorbehalten):

Bildschirmfoto 2015-08-19 um 21.12.41

Zusätzliche Materialien für Seminar-Teilnehmer:

Link