Schutzbauten: Matte paintings, glass shots und die Durchbrüche der Phantasie

Zeitschrift für Medienwissenschaft #17 (Oktober 2017), S. 16-30 ///

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Abstract: Innerhalb des psychischen Apparats hat die Phantasie die Rolle eines «Mischwesens» inne. Zwischen Bewusstsein und Unbewusstem changierend, fungiert die Phantasie als Screen, welcher die psychischen Instanzen voneinander separiert und zugleich ineinander übergehen lässt. Darin entspricht das Mischwesen der Phantasie den filmischen Trickverfahren des klassischen Hollywood, insbesondere jener der matte paintings, die als Übermalungen störende Partien des Filmbildes kaschieren sollen, in ihrer Artifizialität zugleich aber selbst als symptomale Störungen fungieren, die den Blick freigeben auf ein Unbewusstes der / als Filmtechnik. Dass solch eine Analyse filmtechnischer Verfahren nicht zuletzt eine Kritik politisch-symbolischer Autorität darstellt, soll im Blick auf die matte paintings von Filmen wie Citizen Kane (USA 1941), North by Northwest (USA 1959) oder Million Dollar Mermaid (USA 1952) gezeigt werden.