Stadtkino Basel (Klostergasse 5), 2. Dezember 2013, 19:45 ///
«Es wird nach einem Happy End
im Film jewöhnlich abjeblendt.»
Kurt Tucholsky
Happy Ends sind kitschig, plump, unwahr und nur was für die naive Masse – so lautet der gängige Vorwurf. Was uns freilich nicht davon abhält, es heimlich doch zu geniessen, wenn in alten Filmen immer alles gut ausgeht. Doch könnte es nicht sein, dass im fadenscheinigen Kitsch des Happy Ends ein verblüffender Tiefsinn steckt, der gar nicht naiv, sondern im Gegenteil hoch philosophisch ist?
Mit Jacques Lacan‘s Überlegungen zur „Halbsagbarkeit“ der Wahrheit und zahlreichen Filmausschnitten von Murnau bis Fassbinder, Delmer Daves bis François Truffaut und Douglas Sirk bis Michael Curtiz als Munition soll gezeigt werden, worin die überraschende Lektion des Happy Ends besteht und warum ein tragisches Ende oft banaler und unehrlicher ist als ein gutes.
Siehe auch: Verteidigung des Happy Ends